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Die Ironie unseres Lebens, erläutert von Facebook

Das Internet macht alles möglich. Ein Freund behauptete Mal nach einer Flut von Space-Glitzer-Katzenbildern, dass das Internet für mich erfunden wurde. So ist es. Ich bin ein durch und durch durchtriebener Mensch.
Ich sitze nach der Arbeit meist auf dem Sofa vor meinem Laptop. Nach 12h Arbeit und dem Essen kochen bleibt eben meist nicht mehr viel übrig.
Mein Facebook-Newsfeed wird von Buzzfeed dominiert. Alle englischsprachigen Länder, nicht das aus Deutschland. Die Deutschen sind immer doof und langweilig.
Vor einigen Minuten ist mir bewusst geworden, wie amüsant mein Leben doch eigentlich ist. Oder eben unser aller Leben.
Am Sonntag ging "Pegida" wieder auf die Straße. Abgesehen von dem dümmlichen Namen und den ebenso dummen Veranstaltern, hielt auch ich diese Entwicklung für bedrohlich. Diese Woche spazierten sie am Sonntag. Am Montag dann sahen sich die meisten auf dem "Bunt und Offen"-Spektakel die Vorführungen an. Sonntag kam eh kaum einer. Ich fand mich laut lachend in meinem Wohnzimmer wieder und verstand nicht, wie ich diese offensichtlichen Volltrottel für eine Bedrohung halten konnte. Andere Städte bewiesen schon lange wie wichtig ihnen die Offenheit ist und die Zahlen der Demonstrationsteilnehmer belegten dies auch, Sachsen bewies nur, dass es immernoch braun ist. Dumm und Braun.
Ich scrollte ein bisschen und fand einige Pinnwandeinträge von Menschen, die Facebook zeigen mussten wie sehr sie irgendwen liebten. Dabei fiel mir auf, dass es schon deren 10. beste Freundin in 3 Wochen war. Ich lachte wieder.
Zwischendurch fand ich wieder die Fratze von "Bonnie Strange", die in ihrem Cracknutten-90er-Look wieder irgendeine supercoole trashy bling TV-Show promotete. Victoria van Violence pormotete ihren Taff-Auftritt, den ich zwar ganz süß fand, aber wieder werden ja alle nur gemobbt, weil sie "anders" sind. BULLSHIT.
Dann gibt es noch die, die sich wegen der neuen Richtlinien wieder mich ach und krach bei Facebook abmelden und nach 3 Wochen ihren Account reaktivieren, weils ohne ja doch zu langweilig ist. Marionetten. Postet doch ein Bild, auf dem steht, dass ihr euch den Richtlinien widersetzt und überlegt nochmal, wo der Sinn dabei ist, wenn ihr doch mit dem einloggen den Richtlinien zustimmt.

Katzenbilder und meine Freunde brachten mich wieder zum Schmunzeln und als ich meine Mama anrief und die mir sagte, dass ich aufhören sollte meine Zeit für Vorstellungsgespräche zu vergeuden und lieber ein Wochenende mit ihr wegfahren möchte, war ich wieder froh, dass ich bei meiner Mama für immer 14 Jahre alt sein werde.
Was habe ich doch eigentlich für ein schönes Leben in dieser dümmlichen eintönigen Welt. Sagen wir nicht "Welt", es ist ja nur Deutschland und ein Großteil von Europa.
Habt ihr schon gehört, dass die linken Griechen nun eine Koalition mit Rechtspopulisten als Staatsoberhaupt haben? Die haben Probleme. Von hier aus betrachtet klingt es oberflächlich nur wieder extrem ironisch.
"Mr. Play it Safe was afraid to fly. He packed his suitcase and kissed his kids goodbye. He waited his whole damn life to take that flight and as the plane crashed down he thought "Well, isn't this nice." 


Genau so kommt mir mein Leben grade vor. Nur stehe ich auf einem Podest und gucke von oben zu wie alles sich selber zerstört. Es gefällt mir. Es ist nicht so, als würde ich mich schlauer fühlen als manch anderer und zwischen den ganzen Studenten, die mit ihrem Protzleben aus Muttis Tasche angeben, finde auch ich ab und zu einen Krümel Neid. Nunja, eher einen Sack. So groß wie das Empire State Building. Aber ich habe immerhin die Kontrolle und den Überblick über mein Handeln. Unsere Köpfe sind alle endlos widersprüchlich, doch das soll bei uns bleiben und nicht bei Facebook, bei Arbeitskollegen oder Freunden, die gar keine sind, weil sie nach Tagen oder Wochen weiterziehen. 

Ich werde hier oben weiter zusehen, denn ich weiß immerhin wer ich bin und was ich will. Das reicht mir für den Anfang. Und, achja, die Katzen. 

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